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Vom (vegetarischen) Essen und Reisen


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Streetfood und andere Leckereien in Mexiko-Stadt

Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt, hat es vermutlich mitbekommen. Wir sind Ende letzten Jahres dem beginnenden Winter entflohen und haben rund um eine Hochzeit zwei Wochen in Mexiko verbracht. So eine Gelegenheit kann man sich nicht entgehen lassen, vor allem nicht wenn liebe Freunde heiraten!

Das Wochenende nach der Ankunft verbrachten wir in Mexiko Stadt. Mexiko Stadt, diese Mischung aus Moloch und Lebensfreude, die mir in den fünf Monaten, die ich dort vor 10 Jahren verbracht habe, so ans Herz gewachsen ist. Die Stadt ist längst aus ihren Grenzen, dem Distrito Federal herausgewachsen, umfasst ungefähr 20 Millionen Einwohner und eine fast zehn mal so große Fläche wie Berlin.

Mexiko Stadt bietet neben jeder Menge Kultur und Sehenswürdigkeiten vor allem auch wunderbare Märkte und unglaublich leckeres Streetfood. Und da es manches davon in anderen Ecken Mexikos nicht gibt, musste ich mich unbedingt in den zwei Tagen einmal durch alles hindurchfuttern!

An vielen Straßenständen werden Quesadillas und Tlacoyos verkauft. Am aromatischsten sind sie, wenn der Teig aus blauem Mais ist. Bei den Tlacoyos wird der Maisteig (masa) mit Bohnen oder Frischkäse gefüllt und dann belegt, in meinem Fall mit Kaktusblättern (Nopales), Käse und grüner Sauce aus Tomatillos. Mmmmh, da könnte ich mich reinlegen! Nur ganz einfach ohne Schweinerei zu essen ist es nicht.

Tlacoyos am Straßenstand vor dem Markt zum Frühstück

Tlacoyos am Straßenstand vor dem Markt zum Frühstück

Die Kaktusblätter wurden eine Ecke weiter vorbereitet. Als sie merkten, dass ich ein Foto schießen wollte, posierten die zwei Männer extra und meinten, ich solle überall erzählen wie schnell und effektiv Mexikaner arbeiten können. Sie hatten Recht, ich war beeindruckt, mit welcher Geschwindigkeit und Geschicklichkeit sie die Stacheln absäbelten!

Nopales, Kaktusblätter

Ich liebe die Farbenpracht und die Gerüche der mexikanischen Märkte (außer in der Fleischabteilung, wenn ich mich dahin verirre, heißt es nur Luft anhalten und ganz schnell raus…). Diesmal habe ich nur etwas darunter gelitten, dass die Mangosaison schon vorbei war. Während der fünf Monate in Mexiko habe ich ungefähr ein Kilo Mangos pro Tag verdrückt…Diesmal waren sie kaum zu bekommen und wenn waren sie geschmacklich auch bei weitem nicht so gut. Tja, man sollte sich halt auch in Mexiko an saisonales Obst halten, es gibt schließlich genug leckere Alternativen…

Auf dem Markt

Einfache Streetfoodstände findet man an fast jeder Ecke, vor allem immer in großer Anzahl an den U-Bahn Stationen.

Streetfood

Aber auch in Mexiko geht das Streetfood mit der Zeit. So schicke Trucks mit Burgern gab es vor zehn Jahren noch nicht. Aber genau so hätten sie auch in Berlin stehen können. Irgendwie ja fast schade wie global die Foodtrends inzwischen sind (auch wenn ich es in Berlin dann wieder sehr schätze, dass ich Essen aus aller Welt bekommen kann…) Wir haben uns aber lieber in einen kleinen leckeren traditionellen Laden gesetzt und Tamales (in Bananen- und Maisblättern gegarten gefüllten Maisteig) gegessen. Es ist einfach schön, wenn man Freunde nach langer Zeit wiedersieht und das Gefühl hat, man wäre nie weg gewesen!

Foodtrucks in Mexiko Stadt

Foodtrucks in Mexiko Stadt

Den Abend ließen wir bei einem Cocktail ausklingen. Gut, er war für Mexiko etwas überteuert (5€), die Musik war zum Davonlaufen, aber der Blick aus der Torre Latinoamericana über die Lichter der Stadt ist einfach nicht zu toppen!

Blick aus der Bar in der Torre Latinoamericana

Blick aus der Bar in der Torre Latinoamericana


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Barcelona – Wiedersehen mit meiner großen Städteliebe

Wenn es eine Stadt gibt, in die ich sofort ziehen würde, wenn man mir einen Job anbieten würde, dann ist es Barcelona. Seit ich 2004 dort drei Monate verbracht habe, habe ich diesen Traum nie ganz aufgegeben. Gut, drei Monate Teilzeitpraktikum in den Sommermonaten – mit der großen täglichen Frage: zuerst an den Strand und dann zur Arbeit oder zuerst zur Arbeit und dann an den Strand? – sind vielleicht nicht ganz realitätsnah, aber alle paar Jahre zieht es mich zumindest für ein paar Tage wieder hin. Und jedes Mal frage ich mich danach wieder: warum kann der Arbeitsmarkt in Spanien nicht besser sein? 😉

Letzten Sommer war es mal wieder soweit und jetzt in den grauen Novembertagen macht es besonders viel Spaß die Fotos nochmal zu sortieren. Mal abgesehen davon, dass ich dabei auch an Paris denken muss, wo wir die letzten Urlaubstage verbracht haben. In Paris, wo ich 1,5 Jahre und meine bessere Hälfte noch deutlich mehr Zeit gelebt haben, weshalb mich die Ereignisse vom Wochenende immer noch ganz schön mitnehmen. Aber wie es so schön heißt, wir dürfen die Terroristen nicht siegen und uns unsere Freude am freien Leben nicht nehmen lassen. Angst ist kein guter Ratgeber, weder im persönlichen noch im politischen Leben. Deshalb poste ich heute endlich die Fotos unseres Urlaubs, auch wenn mir nicht so richtig danach ist.

Wir hatten mal wieder einen Haustausch organisiert, mit einer netten Familie, die in einem hübschen Appartment in Gracia wohnt, mit traumhaftem Balkon mit Blick auf die Sagrada Familia. Die wichtigsten Touristenattraktionen kannten wir schon, wir konnten uns also voll uns ganz auf das gute Leben konzentrieren: Freunde treffen, Essen gehen, über Märkte schlendern und Köstlichkeiten in unserer kleinen Küche zubereiten.

Essen gehen ist in Barcelona vergleichsweise günstig. Vor allem mittags kann man in Spanien sehr günstige Tagesmenüs, Menu del día, finden. Gleich am ersten Tag landeten wir einen Volltreffer: Das Mittagsmenü im Restaurant Etapes kostete gerade einmal 15,50€ und sowohl die „Esqueixada“, ein Salat mit Bacalao, Zwiebeln, Tomaten und Paprika als auch die katalanische Fischsuppe „Suquet“ waren köstlich!

Esqueixada

Suquet

In Gracia hatten wir in der Nähe gleich zwei schöne Märkte, den Mercado de la Abacería und den Mercat de la Llibertat. Auch wenn wegen der Sommerferien einige Stände leer waren, gibt es doch kaum etwas Schöneres als über den Markt zu schlendern und Köstlichkeiten einzukaufen. Mit ein Grund, weshalb ich so gerne Haustausche mache, da hat man wenigstens eine vernünftige Küche.

Mercat de la Llibertat

Der Bonito, der auf dem Foto gerade für mich filetiert wurde, schwamm um 4 Uhr morgens noch im Meer – und genauso schmeckte er auch!

Mercado de la Abacería

Der perfekte Ort, um den Tag am Strand zu verbringen ist Barcelona im Hochsommer dagegen nicht – außer ihr steht auf Menschenmassen. Wir gingen immer erst abends kurz hin, um schnell in das Wasser zu springen und dann gemütlich mit Blick auf das Meer einen Apéro zu trinken.

Strand Barcelona

Überhaupt waren die typischen Touristenorte im Zentrum ziemlich überfüllt – es war ja auch August, also absolute Hochsaison. Daher beschlossen wir lieber die Gegenden zu erkunden, die wir noch nicht kannten. Eine Fahrradtour führte uns in die Stadtteile Sarrià und Petralbes. Ich hatte gelesen, dass man neben ein paar Sehenswürdigkeiten dort auch sehr gut essen kann, das perfekte Tagesausflugsziel sozusagen ;-). Doch leider hatte ich die Rechnung ohne die Spanier gemacht: Die Terrasse war wegen Hitze geschlossen und der Innenraum auf gefühlte 10 Grad heruntergekühlt. Bei aller Liebe zu gutem Essen: An einem wunderbaren Sommertag setze ich mich nicht in den Kühlschrank…Zum Glück hatte ich auch noch das Restaurant „El Vell Sarrià“ mit Terrasse auf einem hübschen Platz notiert, dessen Spezialität Paellas und Arrozes sind. Zwar hatte ich vor, Paella auch einmal selbst zu kochen, aber eine Meeresfrüchte-Paella kann ich auch problemlos zweimal essen. Und so hatte ich wenigstens einen Vergleich. Die Paella schmeckte uns großartig, sie wird dort nach Art des Hauses mit Artischocken zubereitet, die einen sehr aromatischen Geschmack geben, der erstaunlich gut mit den Meeresfrüchten harmoniert.

Als wir nach dem Mittagessen endlich am Kloster Monastir de Petralbes ankamen, hatte es leider schon geschlossen. Das gleiche Schicksal ereilte uns bei den Pavellons Güell, die der junge Gaudí für seinen Mäzen Güell errichtet hat. Zumindest der beeindruckende geflügelte Drache am Eingang ist auch von außen zu besichtigen.

Pavellons Güell

Am nächsten Morgen machte ich mich wie geplant auf den Markt, um die nötigen Zutaten für die Paella de Mariscos zu kaufen. Die Verkäuferin erkannte mich sofort wieder: Wie denn der Bonito geschmeckt hätte? Für die Paella hatte sie sofort auch noch Kochtipps zu bieten. Soviel Herzlichkeit (und Geschäftstüchtigkeit) gibt es hier in Berlin selten…Der Reis meiner Paella war zwar nicht ganz so geschmackvoll und perfekt wie im Restaurant (ich hätte wohl doch noch etwas mehr Fischkarkassen für den Fond nehmen sollen), dafür hatten wir jede Menge wunderbare Meeresfrüchte. Wenn es nur halb so gute in Berlin gäbe…Das Rezept für die Paella habe ich euch schon aufgeschrieben.

Paella de Mariscos

Bevor wir uns mit Freunden im Restaurant „Saboc“ trafen, machten wir einen kurzen Absteicher in die ehemalige Markthalle des Born, in der heute Fundamente der gotischen Altstadt zu sehen sind, die während der Sanierug gefunden wurden.

Mercat del Born

Die Tapas im „Saboc“ waren innovativ und ausgesprochen lecker. Vor allem der geräucherte Pulpo war hervorragend!

Restaurant Saboc

Restaurant Saboc

Die Woche in Barcelona verging wie im Flug und wieder hatte ich überhaupt keine Lust abzureisen. Ich werde wohl nie richtig verstehen weshalb drei meiner Freunde, die alle vor Kurzem wegen der Arbeit von Madrid nach Barcelona gezogen sind, wieder lieber in Madrid leben würden…Obwohl Madrid auch eine tolle Stadt ist…

Weitere empfehlenswerte Restaurants, die wir ausprobiert haben:

Segons Mercat, Barceloneta
Carmelitas Tapas, El Raval
Restaurant Catamarán, Strand Bogatell (Essen ok, aber v.a. super für den Apéro)


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Kykladen 2015: Milos – Sturm, Mondlandschaft und bunte Fischerhäuser

Die letzten drei Tage wollten wir auf Milos verbringen, eigentlich viel zu wenig für die große Insel. Und kaum kamen wir an, fing es zu allem Überfluss auch noch an, in Strömen zu regnen…Mit der geplanten Wanderung würde es wohl zuerst mal nichts werden. Aber zumindest brachte uns das Taxi trockenen Fußes zu den Betty Studios nach Plaka.

Nachmittags hörte der Regen zum Glück auf und wir machten uns auf zu einem Streifzug durch Plaka. Plaka ist das einzige Dorf auf Milos, das mit seinen engen, verwinkelten Gassen so richtiges Kykladenflair ausstrahlt.

Plaka Milos

Wir stiegen die Stufen hinauf zum Kastro. Von dort hat man einen tollen Blick auf Plaka, das Meer und die Kirche Panagia Thalassitra. Ein schönes Fotomotiv!

Blick auf Plaka Milos

Blick auf Plaka Milos

Das Wetter war immer noch recht wechselhaft, daher beschlossen wir lieber, uns die an Plaka angrenzenden Dörfer Tripiti und Triovassalos anzusehen. Tripiti erschien komplett ausgestorben, aber bei dem Wetter jagt man ja auch keinen Hund vor die Tür…Nur im einzigen geöffneten Café saß noch ein anderes Paar Touristen. Leider war die Atmosphäre eher Typus Tourifalle, so verschwanden wir nach unserem Kaffee wieder so schnell wie möglich.

Triovassalos war uns vom Taxifahrer schon als „Shoppingcenter“ angekündigt worden. Entlang der Hauptstraße befanden sich auch einige Geschäfte und ein Carrefour Supermarkt. Mir sind ja die kleinen griechischen Supermärkte auf dem Inseln deutlich lieber, aber zumindest hatte dieser auch nachmittags geöffnet. Insgesamt wirkte die gesamte Gegend ziemlich zersiedelt, da sind mir andere Inseln mit den traditonelleren Kykladendörfern schon lieber.

Mitten auf der Hauptstraße kamen wir unerwartet an einem Café, vorbei, das sehr nett wirkte. Mist, hätten wir nur nicht gerade eben den Kaffee in der Touriabsteige getrunken! Als wir neugierig einen Blick hinein warfen, kam sofort die Bedienung zu uns. Ob sie denn auch Essen servierten und Abends geöffnet hätten? Ja, sie zeigte uns sofort die Karte und außerdem alle Zutaten, die sie für die Tageskarte eingekauft hatten: Garnelen, Oktopus, Gemüse, Muscheln…das sah wirklich gut aus! Wir versprachen abends wiederzukommen.

Bakalikon Galanis Milos

Gesagt, getan. Das Bakalikon Galanis wirkt zwar wie ein hippes Restaurant, das man so auch in Berlin finden könnte, blickt aber wie die Fotos an den Wänden zeigten, auf eine lange Geschichte zurück. Bakalikon wurden früher die Lebensmittelläden in den griechischen Nachbarschaften genannt, in denen man auch eine Kleinigkeit essen oder trinken konnte. Kurz nachdem wir angekommen waren, füllte sich das Restaurant und war am Ende bis auf den letzten Platz besetzt. Viele Gäste kamen aus der Nachbarschaft und kannten sich, wir waren die einzigen Touristen. Welch eine nette Atmosphäre! Auch hier war es wieder sehr praktisch etwas Griechisch zu können, denn die Tageskarte wurde einfach vorgelesen. Das Essen war lecker und sehr günstig, wir kamen auch die zwei anderen Abende wieder hierher.

Unser zweiter Tag auf Milos meinte es nicht gut mit uns: Es regnete in Strömen. Um unsere Fährtickets abzuholen fuhren wir mit einem der wenigen Busse (die Busverbinungen auf Milos sind in der Nebensaison wirklich bescheiden!) nach Adamas. Ich hoffte, dass der Regen irgendwann aufhört, und wir noch etwas die Umgebung erkundigen könnten. Weit gefehlt: wir schafften es gerade noch zum nächsten Café im Hafen und saßen dort bis zum nächsten Bus zurück nach Plaka fest. Aber Adamas gefiel uns sowieso nicht besonders, wie gut, dass wir in Plaka wohnten!

Zurück in Plaka war es leider auch schon zu spät, um das Archäologische Museum zu besichtigen. Also blieb uns nichts weiter übrig als in unserem Studio zu bleiben. Und nicht einmal den schönen Blick auf das Meer konnten wir genießen, denn die Fenster waren komplett beschlagen. Wir heizten so gut es ging mit der Klimanlage gegen die Kälte an. Wie gut, dass ich meine Wärmflasche dabei hatte!

Am nächsten Tag stürmte es zwar mit Windstärke 7-8, aber zumindest war die Sonne wieder da! Endlich konnten wir den traumhaften Blick vom Balkon genießen. Ja, wir frühstückten sogar draußen, zwar warm eingepackt, aber wir sind ja keine Frostbeulen…

Blick vom Balkon der Betty Studios

Blick vom Balkon der Betty Studios

Blick vom Balkon der Betty Studios Milos

Danach nichts wie los, der Tag musste ausgenutzt werden, es war schließlich unser letzter (und gefühlt erster) auf Milos! Zuerst spazierten wir Richtung Amphitheater und Katakomben von Milos. Beide sind über einen schönen Monopati direkt von Plaka aus zu erreichen. Das Amphitheater war geschlossen, da es gerade saniert wird. Laut Schild sollte es schon seit Jahren fertig sein, der Wärter bei den Katakomben erzählte uns, es solle ab Mai wieder geöffnet sein. Wir hatten da so unsere Zweifel…

Amphitheater Milos

In der Nähe des Amphitheaters befindet sich die Fundstelle der Venus von Milos

Fundestelle der Venus von Milos

Die Katakomben waren zum Glück geöffnet. Die 126 erhaltenen Grabgewölbe stammen aus der frühchristlichen Zeit und sind die bedeutendsten im griechischen Raum. An manchen kann man noch Inschriften und Zeichnungen erkennen.

Katakomben Milos

Anschließend stiegen wir hinunter zum Fischerdorf Klima mit seinen hübschen bunten Häuschen. Die Fischerhäuschen bestehen aus zwei Räumen, unten der Bootsgarage mit Wohnbereich und oben dem Schlafbereich. Einige kann man im Sommer auch mieten, sicherlich sehr stimmungsvoll! Jetzt im April war Klima jedoch noch menschenleer. Nur Katzen und Schwäne sonnten sich in trauter Einigkeit.

Trotzdem – oder gerade deswegen – gefiel es uns sehr, auch wenn das Restaurant leider noch nicht geöffnet hatte und aus unserer erhofften Kaffeepause nichts wurde…

Klima Milos

Bevor wir abreisten wollte ich unbedingt noch die Sarakiniko Küste mit den weißen, von Wind und Wetter zu erstaunlichsten Formen gewaschenen Vulkanfelsen sehen. Das bisschen Nordwind konnte mich da nicht abschrecken! Schließlich hatte ich meine Handschuhe nicht umsonst in den Urlaub mitgenommen. Danke für den Tipp Katharina!

Sarakiniko Milos

Sarakiniko sieht aus wie eine Mondlandschaft.

Sarakiniko Milos

Und mit dem tosenden Meer das an die Felsen schlug, war es ein besonderes Erlebnis!

Sarakiniko Milos

Sarakiniko Milos

Auf dem Rückweg kamen wir im kleinen Fischerort Mandrakia vorbei. Die Fischerboote schaukelten ruhig im Hafen…

Fischerhafen von Mandrakia Milos

…Und im Hintergrund peitschten die Wellen gegen den Damm.

Mandrakia Milos

Gerade noch rechtzeitig kamen wir zu Hause an, um den wunderbaren Sonnenuntergang vom Balkon aus zu erleben. Tschüss Kykladen, wir kommen sicher bald wieder!

Sonnenuntergang Plaka Milos

Hier findet ihr die ersten Etappen unserer Reise:
Syros – “Großstadt” und Einsamkeit
Ios – die Partyinsel vor der Party
Folegandros – die Jagd nach alten Urlaubsträumen
Kimolos – Kykladen wie vor 20 Jahren


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Urlaub auf dem Teller: Pescado a la Veracruzana

Susanne von Magentratzerl wünschte sich zu ihrem ersten Bloggeburtstag ein paar Urlaubsgefühle und rief zu einem Blogevent mit kulinarischen Urlaubserinnerungen auf. Man könnte meinem für mich ein leichtes Unterfangen, aber gleichzeitig doch gar nicht so einfach, da ich so viele schöne Erlebnisse und Gerichte schon verbloggt habe. Aber dann fiel mir ein, dass ich zwar schon einen Artikel zu Essen in Mexiko geschrieben, aber euch bisher weder die wunderschöne Küste von Oaxaca vorgestellt habe, noch mein dortiges Lieblingsrezept: Pescado a la Veracruzana. Pescada a la Veracruzana als Erinnerung an Oaxaca? Das ist ein bisschen wie Erinnerungen an Spätzle in Berlin – aber darf ich zu meiner Verteidigung vorbringen, dass ich meinen ersten Pescado a la Veracruzana auch wirklich im Bundesstaat Veracruz gegessen habe? Einen wunderbaren, ganzen Huacinango (Red Snapper), unglaublich köstlich!

Dafür ist die Pazifikküste von Oaxaca deutlich schöner – zumindest als der Teil der Golfküste bei Papantla, den ich kennengelernt habe. Und auch dort gab es wunderbaren Pescado a la Veracruzana, meist mit Thunfisch, den es dort noch wie Sand am Meer zu geben scheint. Ich weiß nicht mehr wie oft ich Pescado a la Veracruzana in den zehn Tagen im Mazunte gegessen habe – ok, manchmal waren es auch Garnelen a la Veracruzana oder Tintenfisch a la Veracruzana 😉 Immer in den Palapas, den einfachen Restaurants direkt am Strand, mit Blick auf das unendliche Blau und dem Rauschen de Wellen als Hintergrundmusik.

Wenn mich heute mal wieder mein Mexiko Heim- bzw. Fernweh plagt, dann ist ein Fischfilet a la Veracruzana immer ein guter Weg mich wieder ein bisschen wie am mexikanischen Strand zu fühlen.

Pescado (Thunfisch) a la Veracruzana

Pescado (Thunfisch) a la Veracruzana

Für zwei Personen braucht ihr:

200g frischer Thunfisch (ich: Gelbflossenthunfisch, laut WWF Fischratgeber akzeptabel…)
(alternativ: weißer, fester Fisch)
300g Tomaten, gehackt
1 grüne Paprika, in größere Stücke geschnitten
3 mittelgroße Zwiebeln, in Streifen geschnitten
12 grüne Oliven ohne Kern (ich: schwarze Oliven)
einige Jalapeños oder Pepperoni
optional: ein paar Kapern
getrockneter Oregano und Majoran
Olivenöl oder Sonnenblumenöl an
Salz und Pfeffer

Die Zwiebeln bratet ihr in Olivenöl an und lasst sie einige Zeit schmoren bis sie weich sind. Dann gebt ihr die Paprika und die Tomaten dazu und lasst die Sauce auf kleiner Flamme ungefähr eine Viertelstunde köcheln. Dann gebt ihr die Kapern, die Oliven und die Jalapeños bzw. Pepperoni dazu und schmeckt mit den Gewürzen und Salz und Pfeffer ab.

Den Thunfisch salzt ihr leicht, bratet ihn scharf in einer Pfanne mit etwas Öl an und lasst ihn auf niedriger Flamme bis er gerade durch, aber noch nicht trocken ist. Zum Schluss gebt ihr die Sauce auf den Thunfisch und serviert ihn mit weißem Reis. Alternativ könnt ihr den Thunfisch auch scharf anbraten, dann in eine ofenfeste Form geben und mit der Sauce bedeckt ungefähr 10-15 Minuten bei 190 Grad im Ofen backen. Buen provecho!


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Kykladen 2013: Schinoussa

Lange hatte ich überlegt welche der Kleinen Kykladen mich am meisten reizt. Im Endeffekt hatte ich mich für Schinoussa entschieden, weil es durch die viele Landwirtschaft so anders wirkte und jede Menge einsamer Strände hat. Wir verbrachten drei gemächliche Tage auf Schinoussa. Es war unglaublich heiß, so dass wir nur abends ein bisschen über die Insel wanderten. Und im Vergleich zu Amorgos eignet sich Schinoussa auch nur bedingt zum Wandern, da es fast keine Monopati gibt, man daher meist auf den Staubstraßen läuft und auch nur wenige Rundwanderungen unternehmen kann. Zum Ausspannen und Baden war es hingegen perfekt.

Wir hatten uns ein schönes Studio in den Tholari Studios oberhalb des Livadi Strands gemietet (40 € pro Nacht) und verbrachten einen Großteil des Tages damit auf der Terasse zu sitzen und den wunderschönen Blick auf die Bucht zu genießen.

Blick von der Terasse der Tholari Studios

Blick von der Terasse der Tholari Studios

Der Livadi Strand war nur wenige Meter entfernt, so dass die Abkühlungim Meer nicht weit war. Deshalb hatten wir uns auch gegen eine Unterkunft im Hauptort Panagia entschieden. Dafür war der Gang zum Bäcker am späten Morgen manchmal umso schweißtreibender…

Der Livadi Strand

Der Livadi Strand

Bäcker in Panagia

Bäcker in Panagia

Gegenüber liegt eine private Halbinsel, die leider durch einen Wachturm und eine Mauer abgeschottet ist. Der ehemalige Eigentümer scheint in eines der bedeutendsten Netze für Kunstraub verwickelt gewesen zu sein und in der Villa auf der Halbinsel wurden 2006 unzählige wertvolle Antiquitäten gefunden.

Private Halbinsel

Private Halbinsel

Der Hauptort liegt in Schinoussa nicht direkt am Hafen, sondern ungefähr einen Kilometer oberhalb. Der Livadi-Strand ist wiederum ungefähr 700 Meter davon entfernt.

Abgesehen vom Hauptort Panagia gibt es nur noch einen kleinen Weiler, Messaria, der noch vor wenigen Jahren fast ausgestorben war. Inzwischen wurden viele Häuser wieder aufgebaut und scheinen auch bewohnt zu sein.

Blick auf Messaria

Blick auf Messaria

Panagia ist ein kleines, hübsches Kykladendorf, das hauptsächlich an einer Hauptgasse entlanggebaut wurde. Dort finden sich die Supermärkte, die meisten Tavernen und Unterkünfte. Vor allem abends beginnt der Ort zu leben: wenn die Einheimischen sich treffen und die Kinder spielen hat man das Gefühl noch ein relativ ursprüngliches Stück Griechenland vorzufinden.

Hauptgasse in Panagia

Hauptgasse in Panagia

Im Restaurant Kira Pothiti haben wir sehr fein gegessen. Eigentlich wollten wir noch ein zweites Mal am letzten Abend dort essen, aber dann boten uns die Eigentümer der Taverne Meltemi (bei denen wir am zweiten Abend gegessen haben) an, extra für uns ein Oktapodi Giouvetsi zu kochen, das ich gerne mal probieren wollte, aber auf keiner Karte gefunden hatte. So ein nettes Angebot kann man natürlich nicht aussschlagen!

Oktapodi Giouvetsi

Oktapodi Giouvetsi

Schinoussa ist noch sehr landwirtschaftlich geprägt. Dadurch wirkt es durch seine (Getreide-)Felder ganz anders als die meisten Kykladen. Auf der einen Seite ergeben sich wunderbare Farbspiele in der Abendsonne, andererseits wirkt es häufig auch staubig und karg.

Landwirtschaft auf Schinoussa

Landwirtschaft auf Schinoussa

Der Esel existiert zwar auch noch als Transportmittel, er wird aber immer mehr durch Autos abgelöst.

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Zum Glück bremsen die meisten freundlich, wenn man ihnen auf der Sandpiste entgegenkommt und lassen einen nicht im Staub ersticken. Für die Autofahrer wird in der Nähe von Messaria – wohl seit Jahren – eine Tankstelle gebaut. Angeblich soll sie bald eröffnet werden, ganz fertig scheint sie aber noch nicht zu sein.

Jetzt gibt es bald auch eine Tankstelle auf Schinoussa

Jetzt gibt es bald auch eine Tankstelle auf Schinoussa

Auch an vielen anderen Ecken wird fleißig gebaut. Ich befürchte die Insel wird nicht mehr sehr lange so ruhig bleiben, vor allem in der Nähe der Strände entstehen immer mehr Appartments.

Baustellen neuer Appartmentanlagen überall

Baustellen neuer Appartmentanlagen überall

Und auch die ersten Sonnenschirme und Liegestühle sind schon am Strand aufgestellt.

Ammos Strand

Ammos Strand

Es gibt aber noch genug einsame Strände, die man gerade am frühen Abend ganz oder zumindest fast für sich allein hat. Vom Strand Psili Ammos kann man über kleine Trampelpfade oberhalb der Küste zum Fikio-Strand wandern.

Psili Ammos Strand

Psili Ammos Strand

Hier findet ihr die Artikel über die anderen Kykladeninseln unserer Reise:
Amorgos – apo pu iste?
Zwischenstopp in Naxos
Santorin – das längste Hotel der Kykladen