Wer mir auf Instagram oder Facebook folgt, hat es vermutlich mitbekommen. Wir sind Ende letzten Jahres dem beginnenden Winter entflohen und haben rund um eine Hochzeit zwei Wochen in Mexiko verbracht. So eine Gelegenheit kann man sich nicht entgehen lassen, vor allem nicht wenn liebe Freunde heiraten!
Das Wochenende nach der Ankunft verbrachten wir in Mexiko Stadt. Mexiko Stadt, diese Mischung aus Moloch und Lebensfreude, die mir in den fünf Monaten, die ich dort vor 10 Jahren verbracht habe, so ans Herz gewachsen ist. Die Stadt ist längst aus ihren Grenzen, dem Distrito Federal herausgewachsen, umfasst ungefähr 20 Millionen Einwohner und eine fast zehn mal so große Fläche wie Berlin.
Mexiko Stadt bietet neben jeder Menge Kultur und Sehenswürdigkeiten vor allem auch wunderbare Märkte und unglaublich leckeres Streetfood. Und da es manches davon in anderen Ecken Mexikos nicht gibt, musste ich mich unbedingt in den zwei Tagen einmal durch alles hindurchfuttern!
An vielen Straßenständen werden Quesadillas und Tlacoyos verkauft. Am aromatischsten sind sie, wenn der Teig aus blauem Mais ist. Bei den Tlacoyos wird der Maisteig (masa) mit Bohnen oder Frischkäse gefüllt und dann belegt, in meinem Fall mit Kaktusblättern (Nopales), Käse und grüner Sauce aus Tomatillos. Mmmmh, da könnte ich mich reinlegen! Nur ganz einfach ohne Schweinerei zu essen ist es nicht.
Die Kaktusblätter wurden eine Ecke weiter vorbereitet. Als sie merkten, dass ich ein Foto schießen wollte, posierten die zwei Männer extra und meinten, ich solle überall erzählen wie schnell und effektiv Mexikaner arbeiten können. Sie hatten Recht, ich war beeindruckt, mit welcher Geschwindigkeit und Geschicklichkeit sie die Stacheln absäbelten!
Ich liebe die Farbenpracht und die Gerüche der mexikanischen Märkte (außer in der Fleischabteilung, wenn ich mich dahin verirre, heißt es nur Luft anhalten und ganz schnell raus…). Diesmal habe ich nur etwas darunter gelitten, dass die Mangosaison schon vorbei war. Während der fünf Monate in Mexiko habe ich ungefähr ein Kilo Mangos pro Tag verdrückt…Diesmal waren sie kaum zu bekommen und wenn waren sie geschmacklich auch bei weitem nicht so gut. Tja, man sollte sich halt auch in Mexiko an saisonales Obst halten, es gibt schließlich genug leckere Alternativen…
Einfache Streetfoodstände findet man an fast jeder Ecke, vor allem immer in großer Anzahl an den U-Bahn Stationen.
Aber auch in Mexiko geht das Streetfood mit der Zeit. So schicke Trucks mit Burgern gab es vor zehn Jahren noch nicht. Aber genau so hätten sie auch in Berlin stehen können. Irgendwie ja fast schade wie global die Foodtrends inzwischen sind (auch wenn ich es in Berlin dann wieder sehr schätze, dass ich Essen aus aller Welt bekommen kann…) Wir haben uns aber lieber in einen kleinen leckeren traditionellen Laden gesetzt und Tamales (in Bananen- und Maisblättern gegarten gefüllten Maisteig) gegessen. Es ist einfach schön, wenn man Freunde nach langer Zeit wiedersieht und das Gefühl hat, man wäre nie weg gewesen!
Den Abend ließen wir bei einem Cocktail ausklingen. Gut, er war für Mexiko etwas überteuert (5€), die Musik war zum Davonlaufen, aber der Blick aus der Torre Latinoamericana über die Lichter der Stadt ist einfach nicht zu toppen!