Das letzte Wochenende geizte ja nicht gerade mit Rekordtemperaturen, das perfekte Wetter also um einen kurzen Abstecher an die Ostsee zu unternehmen. Nach gefühlten Ewigkeiten, die ich alle möglichen Zimmervermittler und Kurverwaltungen durchtelefoniert hatte – „nein, tut mir leid, wir haben leider überhaupt keine Zimmer mehr frei…“ – irgendwie hatten wohl noch mehr Leute diese komische Idee ans Meer zu fahren – hatte ich doch noch zwei Übernachtungen aufgegabelt: Eine in Stralsund, eine in Barth südlich von Zingst, perfekt um eine Strecke des Ostseeküstenradwegs zu fahren. Meist am Bodden entlang schlägelt sich der Radweg mit wunderbaren Ausblicken über Getreidefelder, Schilf und Wasser. Was gibt es entspannenderes? Bei unserer Mittagspause entdeckten wir sogar noch jede Menge Wildkirschbäume, da musste natürlich sofort der Kirschvorrat aufgefüllt werden, vor allem, da ich mich sofort an den Blogartikel von Melanie und Söhnke vom Vollwertblog erinnerte.
Den zweiten Tag verbrachten wir auf Darß-Zingst. Jetzt war klar, wo sich die ganzen Touristen die ganze Zeit versteckt hatten! Man fühlte sich teilweise schon eher auf einer Fahrradautobahn im zähfließenden Verkehr…also schnell ab zum ruhigeren Weststrand, den wir sehr einsam in Erinnerung hatten. Als wir ankamen war der Schreck zunächst groß: Menschen soweit das Auge reichte. Zum Glück siegt bei den meisten die Faulheit, etwas weiter vom Strandeingang entfernt konnte man sich fast am einsamen Strand wähnen…Meine Kollegin Judith, die wir dort trafen, erzählte mir von der leckeren Pasta mit Fisch und Sanddornsauce, die sie auf dem Darß gegessen hatten. Das klang ganz nach meinem Geschmack. Ich hatte schon ein wunderschönes, zu diesem Blogartikel passendes Foto vor meinem inneren Auge…
Heute also sofort los und Fisch und Sanddornsaft gekauft. Nur wie in aller Welt kocht man eine Sanddornsauce? Ein vernünftiges Rezept im Internet war dummerweise auch nicht aufzutreiben. Aus Versuchen wird man klug…Also schnell ein Zwiebelchen gehackt und angebraten, mit einem kleinen Schluck Weißwein und genausoviel Sanddornsaft aufgegossen, etwas Wasser, einen Schuss Sahne und Salz dazu und köcheln lassen. Brrr, war das sauer! Also mehr als die Hälfte der Sauce zur Seite gestellt, mehr Sahne in den Rest, etwas Honig, weiter köcheln lassen…immer noch zu sauer…noch mehr Honig…langsam schmeckte der Honig etwas zu sehr hervor, sauer war es aber immer noch…etwas Zucker daran und noch ein bisschen Wasser…hmmm…überzeugend war das immer noch nicht…wie meinte mein Herr Gastrokritiker „Es ist nicht wirklich schlecht, aber gut ist es auch nicht…“ Na super…die Sahne war inzwischen leer…der Magen auch und so richtig fiel uns nichts mehr ein…Kapitulation! Passenderweise veranstaltet Melanie von Pimpimella gerade das Blogevent Outtakes auf 1x umrühren bitte aka Kochtopf- auch wenn in diesem Fall nicht die Optik, sondern der Geschmack das Problem war…
Schlussendlich gab es die Pasta und den Knurrhahn mit Zucchini und Tomaten, das war wenigstens lecker…aber ob ich mich jemals wieder an Sanddornsauce wage? Habt ihr einen Tipp? Oder darf man wirklich nur einen Tropfen Sanddornsaft verwenden? Aber dann schmeckt es ja auch nicht nach Sanddorn? Über jeden Hinweis wäre ich euch äußerst dankbar 😉