Morgen geht’s über die Weihnachtsfeiertage Richtung Familie, der Kühlschrank musste also geleert werden. Am besten sollte auch noch etwas für die morgige Zugfahrt übrig bleiben. Ein halber Kürbis wartete im Kühlschrank ungeduldig darauf verwurstet – bzw. vergemüst – zu werden und ich schwankte zwischen einer Tarte und Empanadas hin und her. Da der Sauerrahm auch noch wegmusste, entschied ich mich für die Tarte. Bis ich bemerkte, dass ich nicht mehr genug Butter für den Teig hatte. Müsste er nicht auch mit Olivenöl funktionieren? Kurz gegoogelt, es scheint zu gehen. Für die Füllung entschied ich mich für eine Mischung aus cremiger, fluffiger Kürbisfüllung mit klein geschnittenen Pastinakenstückchen, Kirschtomaten und Pecorino als Einlage. Eine tolle Kombination! Die Süße des Kürbises und der Pastinaken harmonierten perfekt mit der Würze der Kirschtomaten und des Pecorinos. Und der Teig war auch eine gute Alternative zu meinem Standardteig: weniger mürb, dafür wunderbar knusprig mit leichter Olivennote, toll!
Beim Essen fragte ich meine französische bessere Hälfte: was ist das jetzt eigentlich: eine Tarte oder eine Quiche? So ganz klar war mir der Unterschied nicht…Eine kleine Recherche später waren wir klüger: eigentlich ist es weder das eine noch das andere, sondern traditionell gesagt wäre es eine „Tourte“. Eine Quiche war dagegen ursprünglich nur die Quiche Lorraine und eine Tarte eigentlich eine Patisserie und damit süß. Eine Tourte kann jedoch sowohl süß als auch salzig und auch eine gedeckte Pastete sein. Inzwischen wird Tourte jedoch vor allem für Pasteten verwendet und Quiche und Tarte für alles mögliche. Wir können es sie also nennen wie wir wollen :-).
Für eine runde Tarteform (ca. 26cm) braucht ihr:
Für den Teig:
200g Weizenmehl Typ 550
1 großes Ei
50 ml Olivenöl
1/2 TL Salz
ca. 6EL Milch
Für die Füllung:
ein halber mittelgroßer Hokkaidokürbis
1 kleinere Pastinake
eine Handvoll getrocknete Kirschtomaten
30g Pecorino, in kleine Stückchen geschnitten
200g Sauerrahm
1 Ei
3 Eiweiß (wenn ihr nicht gerade wie ich Eiweiß übrig habt, könnt ihr auch drei Eier verwenden und Eigelb und Eiweiß getrennt verwenden)
ein paar Stängel Thymian, abgezupft
etwas Piment d’Espelette
Salz und Pfeffer
Die Zutaten für den Teig mischt und knetet ihr bis ein geschmeidiger Teig entsteht und lasst ihn eingewickelt ca. 30 Minuten ruhen.
Für die Füllung entfernt ihr mit einem Esslöffel die Kerne des Kürbisses und schneidet das Fruchtfleisch in ca. 2-3 cm lange Stücke. Diese gebt ihr mit gut 50ml Wasser in einen Topf, salzt sie leicht und lasst sie bei geschlossenem Deckel weichdünsten. Schaut immer mal nach, ob noch genug Wasser darin ist, damit nichts anbrennt.
Währenddessen schneidet ihr die Pastinake in kleine, ca. 5mm große Stückchen und schneidet die Kirschtomaten in dünnen Streifen.
Wenn der Kürbis weich ist, püriert ihr ihn mit einem Stabmixer.
Jetzt wallt ihr den Teig dünn aus und legt ihn in die Tarteform. Überstehende Ecken schneidet ihr ab.
Nun heizt ihr den Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze (ich: 200 Grad Pizzastufe mit starker Unterhitze) vor.
Die drei Eiweiße schlagt ihr mit einer Prise Salz mit einem Rührgerät steif.
Dann gebt ihr den Sauerrahm, das Ei bzw. die Eigelbe (je nachdem was ihr verwendet), den Thymian und den Piment d’Espelette zu dem Kürbispüree, salzt und pfeffer vorsichtig und verrührt es kräftig mit dem Rührgerät.
Danach rührt ihr die Pastinake, die Kirschtomaten und den Pecorino unter.
Schmeckt es zum Schluss so ab, dass es gut (aber natürlich nicht zu sehr) gesalzen ist, da noch der Eischnee darunter kommt.
Nun hebt ihr den Eischnee vorsichtig unter.
Die Masse gebt ihr auf den Teig und verstreicht sie glatt.
Im Backofen lasst ihr die Tarte ca. 30 Minuten backen bis sie sich leicht nach oben wölbt und goldbraun wird.
Bon appétit!