Kochpoetin Eva hat mir mit ihrem schwarzen Brot den Floh ins Ohr gesetzt: Seit sie mich an die Sepiatinte erinnert hat, wollte ich unbedingt meinen lange gehegten Plan umsetzen, schwarze Nudeln herzustellen. Jetzt, sofort, auf der Stelle – auch wenn heute der vorerst letzte schöne Sommerabend war, den man auch einfach auf dem Balkon statt in der Küche hätte verbringen können…Schwarze Kalamartinte habe ich bei Eva gelernt, gibt es nicht nur frisch beim Fischhändler – wo ich sie nie gefunden habe – sondern auch in kleinen Tütchen abgepackt. Da der spanische Supermarkt einen Katzensprung von meiner Arbeit entfernt ist, waren sie schnell gekauft. Fenchel und Tomaten hatte ich noch zu Hause, die Kombination von Fenchel mit Oliven und Sardellen habe ich bei Micha geklaut. Mit der schwarzen Pasta harmonierte die Sauce wunderbar. Ich würde das nächste Mal nur die Tomatenmenge erhöhen, damit die Pasta nicht zu trocken wird – und gebe deshalb im Rezept mehr als verwendet an. Außerdem könnte man etwas mehr Hartweizengrieß oder noch besser – Hartweizenmehl – in den Nudelteig geben, damit er etwas bissfester wird. Die sehr dünnen Tagliolini reißen sonst beim Aufgabeln ziemlich schnell.

Für zwei – sehr hungrige – Personen braucht ihr:
Für die schwarze Pasta:
150g Weizenmehl Typ 550
50g Hartweizengrieß (besser: 100g Weizenmehl, 100g Hartweizengrieß)
2 Eier
12g (drei Tütchen) Kalamartinte (vielleicht hätten auch zwei gereicht, ich hatte aber die Befürchtung, dass dann der Teig nur grau wird…)
evtl. einen kleinen Schuss Wasser (je nach Größe der Eier)
Für die Fenchelsauce:
2 kleine Fenchelknollen
500g Tomaten
15 kleine schwarze Oliven (entkernt)
3-4 Sardellen
1 Knoblauchzehe
1/2 Teelöffel Fenchelsamen
1/2 Teelöffel Koriandersamen
75ml Weißwein
1 EL Petersilie
Salz und Pfeffer
Olivenöl
Für die Fenchelsauce viertelt ihr die Fenchelknollen und bratet sie nebeneinander in einer Pfanne in Olivenöl an bis sie leicht bräunen. Dann nehmt ihr sie heraus und schneidet sie in kleine Würfel. Den Knoblauch hackt ihr fein und röstet ihn mit den Fenchel- und Koriandersamen in der Pfanne an. Die kleingeschnittenen Sardellenfilets und ebenfalls kleingeschnittenen Oliven gebt ihr dazu und gießt mit dem Weißwein auf. Dann würfelt ihr die Tomaten, gebt sie dazu, rührt die Fenchelstückchen unter und schmeckt mit Salz ab. Die Sauce lasst ihr zugedeckt ungefähr eine Stunde auf niedriger Flamme köcheln. Falls sie zu dick wird, müsst ihr eventuell etwas Wasser nachgießen.
Währenddessen bereitet ihr die Pasta zu. Die Zutaten verknetet ihr (am einfachsten in der Küchenmaschine) zu einem glatten Teig, wickelt ihn in Frischhaltefolie und lasst ihn 30 Minuten ruhen. Der Teig sollte nicht zu weich sein und auf keinen Fall an den Händen kleben, denn wegen der Farbe könnt ihr ihn danach nicht mehr bemehlen oder mit Grieß bestreuen! Dann dreht ihr ihn Stufe für Stufe durch den Lasagneaufsatz der Pastamaschine (heute kam nach langer Zeit mal wieder meine manuelle Pastamaschine zum Einsatz…). Bei mir wurde der Teig bei der vorletzten Stufe 6 schon so dünn, dass ich auf die letzte Stufe verzichtet habe. Die langen Platten habe ich dann gedrittelt und so durch den Taglioliniaufsatz gedreht. Zu Nestern gedreht habe ich sie liegen lassen, bis die Sauce fertig war (dabei sind sie mir an ein paar Stellen fast etwas verklebt, ich hätte den Teig vermutlich noch etwas trockener machen müssen…). Falls ihr keine Pastamaschine habt, müsst ihr mit dem Nudelholz und dem Messer ran…
Der Fenchel sollte inzwischen weichgekocht sein. Die Hälfte der Fenchelsauce püriert ihr mit dem Stabmixer und mischt sie unter die andere Hälfte der Sauce. So bekommt sie eine schön sämige Konsistenz und hat trotzdem ein paar Stücke für den richtigen Biss. Zum Schluss kocht ihr die Nudeln kurz in Salzwasser auf (die dünnen Nudeln brauchen nicht lange bis sie fertig sind), gießt sie ab und mischt sie unter die Fenchelsauce. Zum Schluss streut ihr noch das Fenchelgrün und die Petersilie sowie ein bisschen Parmesan darüber. Buon appetito!
Das Rezept wird eingereicht für Zorras Blogevent zum 9-jährigen Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch Zorra!

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