Lange hatte ich überlegt welche der Kleinen Kykladen mich am meisten reizt. Im Endeffekt hatte ich mich für Schinoussa entschieden, weil es durch die viele Landwirtschaft so anders wirkte und jede Menge einsamer Strände hat. Wir verbrachten drei gemächliche Tage auf Schinoussa. Es war unglaublich heiß, so dass wir nur abends ein bisschen über die Insel wanderten. Und im Vergleich zu Amorgos eignet sich Schinoussa auch nur bedingt zum Wandern, da es fast keine Monopati gibt, man daher meist auf den Staubstraßen läuft und auch nur wenige Rundwanderungen unternehmen kann. Zum Ausspannen und Baden war es hingegen perfekt.
Wir hatten uns ein schönes Studio in den Tholari Studios oberhalb des Livadi Strands gemietet (40 € pro Nacht) und verbrachten einen Großteil des Tages damit auf der Terasse zu sitzen und den wunderschönen Blick auf die Bucht zu genießen.
Der Livadi Strand war nur wenige Meter entfernt, so dass die Abkühlungim Meer nicht weit war. Deshalb hatten wir uns auch gegen eine Unterkunft im Hauptort Panagia entschieden. Dafür war der Gang zum Bäcker am späten Morgen manchmal umso schweißtreibender…
Gegenüber liegt eine private Halbinsel, die leider durch einen Wachturm und eine Mauer abgeschottet ist. Der ehemalige Eigentümer scheint in eines der bedeutendsten Netze für Kunstraub verwickelt gewesen zu sein und in der Villa auf der Halbinsel wurden 2006 unzählige wertvolle Antiquitäten gefunden.
Der Hauptort liegt in Schinoussa nicht direkt am Hafen, sondern ungefähr einen Kilometer oberhalb. Der Livadi-Strand ist wiederum ungefähr 700 Meter davon entfernt.
Abgesehen vom Hauptort Panagia gibt es nur noch einen kleinen Weiler, Messaria, der noch vor wenigen Jahren fast ausgestorben war. Inzwischen wurden viele Häuser wieder aufgebaut und scheinen auch bewohnt zu sein.
Panagia ist ein kleines, hübsches Kykladendorf, das hauptsächlich an einer Hauptgasse entlanggebaut wurde. Dort finden sich die Supermärkte, die meisten Tavernen und Unterkünfte. Vor allem abends beginnt der Ort zu leben: wenn die Einheimischen sich treffen und die Kinder spielen hat man das Gefühl noch ein relativ ursprüngliches Stück Griechenland vorzufinden.
Im Restaurant Kira Pothiti haben wir sehr fein gegessen. Eigentlich wollten wir noch ein zweites Mal am letzten Abend dort essen, aber dann boten uns die Eigentümer der Taverne Meltemi (bei denen wir am zweiten Abend gegessen haben) an, extra für uns ein Oktapodi Giouvetsi zu kochen, das ich gerne mal probieren wollte, aber auf keiner Karte gefunden hatte. So ein nettes Angebot kann man natürlich nicht aussschlagen!
Schinoussa ist noch sehr landwirtschaftlich geprägt. Dadurch wirkt es durch seine (Getreide-)Felder ganz anders als die meisten Kykladen. Auf der einen Seite ergeben sich wunderbare Farbspiele in der Abendsonne, andererseits wirkt es häufig auch staubig und karg.
Der Esel existiert zwar auch noch als Transportmittel, er wird aber immer mehr durch Autos abgelöst.
Zum Glück bremsen die meisten freundlich, wenn man ihnen auf der Sandpiste entgegenkommt und lassen einen nicht im Staub ersticken. Für die Autofahrer wird in der Nähe von Messaria – wohl seit Jahren – eine Tankstelle gebaut. Angeblich soll sie bald eröffnet werden, ganz fertig scheint sie aber noch nicht zu sein.
Auch an vielen anderen Ecken wird fleißig gebaut. Ich befürchte die Insel wird nicht mehr sehr lange so ruhig bleiben, vor allem in der Nähe der Strände entstehen immer mehr Appartments.
Und auch die ersten Sonnenschirme und Liegestühle sind schon am Strand aufgestellt.
Es gibt aber noch genug einsame Strände, die man gerade am frühen Abend ganz oder zumindest fast für sich allein hat. Vom Strand Psili Ammos kann man über kleine Trampelpfade oberhalb der Küste zum Fikio-Strand wandern.
Hier findet ihr die Artikel über die anderen Kykladeninseln unserer Reise:
Amorgos – apo pu iste?
Zwischenstopp in Naxos
Santorin – das längste Hotel der Kykladen
3. Juli 2013 um 10:11 pm
Sieht echt wunderschön aus 🙂
4. Juli 2013 um 7:49 am
Die weniger schönen, etwas staubigen Ecken habe ich ja nicht fotographiert 😉 Aber es war schon sehr schön, auch wenn Schinoussa nicht meine Lieblingskykladeninsel wird.
4. Juli 2013 um 8:04 am
Sehr schön Dein Urlaubsbericht! Ich freu mich über jeden Beitrag :D!
11. Juli 2013 um 4:08 pm
Danke, das freut mich!
4. Juli 2013 um 7:40 pm
Es sieht wie Traum aus.
LG
Nesrin
11. Juli 2013 um 4:09 pm
Es war auch traumhaft schön, auch wenn mir persönlich Amorgos noch besser gefallen hat. Schinoussa hat auch etwas staubige Ecken (die ich nicht fotographiert habe) und Amorgos eignet sich zum Wandern einfach besser…
11. Dezember 2013 um 6:29 am
Kalimera, Mangoseele! 🙂
Ich hab dich bei „Zitronen und Olivenöl“ entdeckt und als ich mich hier neugierig umschaute, dabei in deinen Tags „Griechenland“ entdeckte, musste ich sofort darauf klicken! Ich liebe dieses Land wie kein anderes.
Schon nach 2 Sekunden, beim Betrachten dieser Fotos hier, ging mein Herz auf und ich freue mich, dich gefunden zu haben.
Ganz liebe Grüße, Filakia polla,
Suse
11. Dezember 2013 um 10:25 pm
Das freut mich! Ich bin auch ein ganz großer Griechenlandfan. Nächstes Jahr fahren wir auf die Dodekanes-Inseln. Davon wird es sicherlich auch wieder einen Bericht geben!
11. Dezember 2013 um 6:37 am
PS:
Der Ausblick von deiner Terrasse dort ist atemberaubend schön! Erstklassig fotografiert in der Morgensonne!
Und das Foto vom Esel erst…. hach……
Und die Yaya (Oma) dort auf dem Foto….
Diese kleine Gasse….
Ich höre die Zizikas in den Olivenbäumen zirpen…
lachh, du merkst, ich bin gerade voll und ganz in „meinem“ Land 😉
11. Dezember 2013 um 10:26 pm
Ich schaue mir die Fotos auch immer wieder gerne an, Griechenland ist einfach wunderschön! Liebe Grüße Melanie
26. Januar 2014 um 8:09 pm
Hallo Melanie, draußen ist es bitterkalt und da es bei mir im April nach Schinoussa geht, habe ich mir noch mal deinen Bericht durchgelesen, und mir ein paar Notizen gemacht. Schöner Bericht – tolle Fotos.
Vielleicht kannst du mir mal eure Unterkunft mitteilen?
Freue mich schon auf deine Dodekanes-Berichte. Steht schon fest wo es hin geht?
schöne Grüße aus Hamburg, kokkinos vrachos
26. Januar 2014 um 9:14 pm
Wir waren wie oben beschrieben in den Tholari Studios am Livadi Strand. Der Blick ist traumhaft, aber so 700m vom Dorf weg. Die Besitzer waren freundlich, wenn auch etwas distanzierter als ich es sonst teilweise erlebt habe. Wir werden uns von Patmos über Leros und Nisyros nach Rhodos vorarbeiten. Mal sehen ob auch noch Zeit für Tilos bleibt. Ich freue mich auch schon sehr! Dir viel Spaß auf den Kykladen!
26. Januar 2014 um 9:40 pm
Hallo Melanie, es gibt ein wunderbares Buch über Patmos, vielleicht kennst du es ja noch nicht.
Meine griechische Taverne – Goldmanns Taschenbücher von Tom Stone
kali nichta
26. Januar 2014 um 9:43 pm
Ich habe schon mal davon gehört, ich glaube das muss auf jeden Fall als Urlaubslektüre mit! Und wenn du noch gute Tipps hast, immer her damit 😉 Liebe Grüße Melanie