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Vom (vegetarischen) Essen und Reisen

Food-o-graphie oder die Suche nach dem schmackhaften Foto…

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Als blutige Blog-Anfängerin habe ich mich äußerst interessiert durch die Artikel des von Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf ins Leben gerufenenen Food-o-graphie-Events geklickt. Auch wenn – bzw. gerade weil ich-  bei Weitem nicht an die Qualität dieser Fotos rankomme und immer noch auf der Suche nach annehmbaren Fotos ohne Tageslicht bin, habe ich mich dennoch entschlossen auch meinen Senf zu dem Thema beizutragen.

Ich bin seit knapp einem Jahr stolze Besitzerin einer Olympus PL3 Micro Four Thirds Kamera, die ich mir aber nicht für die Foodographie, sondern vor allem für Reisefotos angeschafft habe. Vorher hatte ich nur eine kleine Kompaktkamera, mit der ich überhaupt nicht mehr zufrieden war. Eine richtige Spiegelreflex wollte ich mir aber nicht anschaffen, da ich nicht zum Packesel werden wollte. Daher war eine Micro Four Thirds mit dem kleineren Gewicht und den trotzdem wechselbaren Objektiven die beste Wahl für mich. Bisher bin ich mit ihr auch ziemlich zufrieden, auch wenn man bei schlechter Beleuchtung den kleineren Sensor im Vergleich zu einer Spiegelreflexkamera doch merkt. Wenn man also nur Essen fotographieren möchte und das Gewicht keine Rolle spielt, ist eine richtige Spiegelreflex sicherlich die bessere Wahl, wenn man aber mit ihr viel unterwegs sein will, ist sie ein super Kompromiss! Inzwischen ist die Kamera auch noch etwas günstiger geworden, sie ist aktuell mit dem Kit-Objektiv für ca. 350 Euro zu bekommen und damit auch deutlich günstiger als eine Einsteiger Spiegelreflex-Kamera.Olympus PL3

Ich habe bisher zwei Objektive dafür:  das Kitobjektiv Olympus M. Zuiko Digital 14-42mm 1:3.5-5.6 II R  und M.Zuiko Digital ED 40-150mm 1:4.0-5.6 R

Statt dem Tele hätte ich mir wohl lieber das M.ZUIKO DIGITAL 45mm 1:1.8 kaufen sollen, das steht wegen seiner hohen Lichtstärke und der kleineren Tiefenschärfe ganz oben auf meiner Einkaufliste 😉

Hier ein Bespiel was mit der Kamera auch mit dem Kitobjektiv bei guter Tageslichtbeleuchtung möglich ist:

Mohnschnecken und Zimtschnecken

Sobald ich aber kein Tageslicht habe, fangen die Probleme an. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit gefunden, ohne jetzt übermäßig in neues Equipment zu investieren, gute Fotos zu schießen. Sie sind zwar inzwischen schon besser geworden als die ersten ganz missratenen Fotos, da ich inzwischen einen besser beleuchteten Ort in der Wohnung gefunden habe. Den Unterschied könnt ihr schön hier sehen:

Wurzelgemüse aus dem OfenOLYMPUS DIGITAL CAMERA

 

 

 

 

 

Trotzdem sind auch hier die Reflexionen noch viel zu hoch, der Schatten viel zu hart und einzelne Teilbereiche des Fotos ausgebrannt…Ich habe da wohl noch einige zu lernen…Über Tipps wie ich unkompliziert und ohne große Kosten diese Probleme verringern könnte, wäre ich euch dankbar! Ich habe zwar nicht den Anspruch großartige Fotos zu erstellen, aber sie sollten zumindest Lust auf das gekochte Essen machen.

UPDATE 13.2.: Ich habe mir inzwischen das oben genannte Objektiv gekauft und bin nach meinen ersten Versuchen schon sehr zufrieden (und mache meine Fotos inzwischen auch in der Küche, wo das Kunstlicht besser ist). Meine Fotos sind natürlich nach wie vor alles andere als perfekt, aber ich denke die Verbesserung, vor allem der Farbechtheit ist deutlich!

Gnocchi mit Rote Bete-Lachs-SauceGnocchi

 

 

 

 

 

UPDATE 3.3.: Nachdem wir uns heute das wunderbar erklärte Video von Tilo von Fotopraxis.net für das Food-Shooting zum Blitzen über die Wand angesehen haben, hat sich mein Freund motiviert, schell aus Alufolie einen einfachen Reflektor zu basteln, um meinen simplen Aufsteckblitz, den man nicht drehen kann, auf die Wand umzuleiten. Es war nur eine einfache Röhre aus Alu, die auf den Blitz gesetzt wurde und oben Richtung Wand gebogen war. Das Ergebnis war so verblüffend, dass ich es euch nicht vorenthalten möchte. Das erste Foto zeigt das Foto in der dunklen Küche ohne Beleuchtung nur mit dem über die Wand gebouncten Blitz, das zweite wurde – wie ich bisher abends fotographiert habe – bei Kunstlicht aufgenommen (beide mit Stativ). Beim zweiten Bild sieht man deutlich die Schatten und Reflexe, das erste könnte fast bei Tageslicht aufgenommen worden sein. Unglaublich, dass man mit meinem Billigblitz durch ein bisschen Alufolie solch einen Effekt erzielen kann!

Kässpätzle Flash Bouncing

Kässpätzle mit über die Wand gebounctem Blitz

Kässpätzle bei Kunstlicht

Kässpätzle bei Kunstlicht

19 Kommentare zu “Food-o-graphie oder die Suche nach dem schmackhaften Foto…

  1. Pingback: Schmausepost vom 8. Februar 2013 - Newsletter | Schmausepost

  2. Ich benutze einen verspiegelten Papp-Blitzaufsatz aus Negerkussverpackung für den integrierten Blitz meiner Spiegelreflexkamera. Hier bei Lifehacker (http://lifehacker.com/5884059/make-a-mirrored-popup-flash-bouncer-for-your-camera-out-of-an-upcycled-snack-box) ist er ganz gut erklärt und auf der Flickr-Seite (http://www.flickr.com/photos/tina_t/5692851093/) habe ich sogar eine Bastelvorlage als PDF verlinkt. Allerdings passend für meine Pentax. Da müsste man wohl etwas experimentieren, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das auch mit der oben abgebildeten Kamera funktioniert, wenn man ein bisschen dran rumschnippelt (nicht an der Kamera, sondern am Pappblitzdings). Beispielfotos von Essen sind auf meinem Blog – ich fotografiere so gut wie alle meine Gerichte damit, weil ich immer abends koche und kein natürliches Licht habe.

  3. 🙂 die Konstruktion ist cool, aus der Mohrenkopfverpackung 🙂
    Ein Vorschlag zur Verbesserung: schöneres Licht erhält man, wenn man nicht über die Decke, sondern über die Wand bounct … den Aufsatz also so umstrickt, dass er seitlich wegreflektiert. Food freut sich immer über Gegen- und Seitenlicht, weniger über Licht von oben..

    Und wers noch ein wenig schicker und einfacher zu handeln haben möchte, der setzt einen Aufsteckblitz ein, den er zur Seite drehen kann und rüstet diesen mit dem Black Foamie Thing von Niekerk aus. schöne Grüße Tilo ~gallo~ Gockel

    • Hallo Tilo,
      ja, das ist wahr und ein guter Tipp, zur Wand bouncen funktioniert oft noch besser, das mache ich auch häufig so. Am besten, indem ich die Kamera hochkant drehe und dann notfalls das Bild später croppe, wenn hochkant nicht so ganz passt. Ich habe natürlich auch einen dreh- und wendbaren Aufsteckblitz (als Rotpreisfan natürlich Vintage aus den Neunzigern, Regula Variant für 25€, Ebay), und sogar schon länger ein Black Foamie Thing; aber der Bouncer ist bei mir einfach immer drauf und ich drücke mich oft (ok, fast immer), den Blitzkoffer auszupacken und die ganzen Geräte aufzubauen. Das Essen wird doch so schnell kalt! Aber ich werde es wohl trotzdem demnächst öfter probieren, meine Fotos könnten auf jeden Fall davon profitieren.

  4. Danke für die Tipps! Ich werde mal basteln und sehen was sich machen lässt. Ich überlege auch noch eine Tageslichtlampe zu kaufen, bin mir aber nicht sicher, ob es sinnvoller ist einfach eine Schreibtischlampe mit Tageslichtbirne zu erstehen oder in eine günstige Softbox oder Durchlichtschirm mit Tageslichtlampe zu investieren (preislich kommen die billigsten Fabrikate ungefähr auf den gleichen Preis, aber werden vermutlich nicht sehr stabil sein…).

  5. Ganz ehrlich, wenn du keine Lust auf viel Aufwand und Rumbugsieren sperriger Gerätschaften hast, würde ich mich nicht so sehr auf (Tageslicht- und andere ) Lampen und Schirme fixieren. Ich habe selber auch so einen Schirm und sogar mit meinem relativ leichten und unsperrigem Blitz ist mir das alles viel zu viel Aufwand und zu sperrig und man muss auch recht viel experimentieren, um da das Licht richtig hinzubekommen. Ich glaube, wie auch Tilo oben schon schreibt, dass das Bouncen, also Abprallen lassen eines Blitzes an einer Wand am einfachsten und schnellsten ist für Leute, die hauptsächlich abends noch schnell was kochen und fotografieren wollen (mir geht es auch so).

    Mein Tipp ist daher, das Geld lieber in einen billigen Aufsteckblitz zu investieren (wenn bei deiner Kamera einer aufzustecken geht, aber das glaube ich eigentlich schon) und den gegen eine helle, am besten weiße Wand seitlich des Tellers zu lenken, oder aber das Licht von rechts oder links hinter der eigenen Schulter kommen zu lassen, also den Blitz gegen eine Wand ebendort zu richten. Blitze bekommt man gebraucht schon ähnlich günstig wie einen weißen Lichtschirm (wie gesagt, meiner hat 25 gekostet, sogar mit allerlei Farbfilten und Spielereien. Auch neue Blitze von Yongnuo (YN 460?), über die Tilo gelegentlich schreibt, sind sehr günstig, ich hab es nicht genau im Kopf, aber so um die 30-50€, denke ich. Ein Posting von Tilo, dass das Bouncen und seine Ergebnisse ganz eindrucksvoll zeigt ist das hier: http://fotopraxis.wordpress.com/2012/10/01/news-schwerpunkt-food-traumlinsen-astrofotografie/ – das hat mich auch überzeugt, es jetzt immer so zu machen :). Oder hier im Restaurant: http://fotopraxis.wordpress.com/2012/09/20/news-food-fotos-im-restaurant-photokina-browser-standgut/ – finde ich einfach genial, wie einfach man sowas hinbekommen kann.

    Weitere Tipps, ohne Kauf eines Blitzes:

    Mir ist manchmal ein leichter Farbstich bei deinen Fotos aufgefallen: da würde ich auf jeden Fall mal mit dem Weißabgleich experimentieren, entweder direkt beim Fotografieren, zB auf ein weißes Tuch (Tischtuch, Geschirrtuch) manuellen Weißabgleich machen oder dann später im Bearbeitungsprogramm (das geht sogar bei Picasa und anderen kostenlosen, bei Gimp wohl sowieso).

    Auch einen Versuch wert: eine natürlichere (=längere) Brennweite beim Objektiv verwenden, denn ein wenig Weitwinkelverzerrung ist mir ebenfalls aufgefallen (bei einem Foto habe ich 14 mm im EXIF-Tag gelesen, das ist schon seeehr weitwinklig): wenn du ein Objektiv mit variabler Brennweite hast, mal „reinzoomen“ auf mindestens 50 mm (oder den entsprechenden Wert für Micro 4/3, ich sehe gerade, deins endet bei 45 mm, das könnte passen), um einen „normale“ Perspektive zu erhalten, wie das menschliche Auge sie auch hat. Alternativ beim nächsten Objektiv drauf achten, dass es nicht ganz so weitwinklig ist.

    • Den Weißabgleich habe ich bei den Fotos schon versucht, was du siehst ist nach dem nachträglichen Weißabgleich (du kannst die also vorstellen wie furchtbar die ersten Fotos vor dem Weißabgleich aussahen, das Problem war wohl, dass ich zwei unterschiedliche Lichtquellen hatte) Aber da war wohl Hopfen und Malz verloren…Wie du im Update sehen kannst, habe ich inzwischen mir das neue Objektiv zugelegt, natürlich nicht nur für die Food-Fotographie, sondern vor allem um bessere Portraits und Reiseaufnahmen zu machen. Es ist ein 45mm Objektiv, was bei einer Micro 4/3 90mm entspricht (genauso entsprechen die von dir gesehenen 14mm normalen 28mm). Mit der Farbechtheit bin ich jetzt ganz zufrieden (ich habe auch einen Weißabgleich vor dem Fotographieren gemacht), aber die Spiegelung und die Schatten stören mich noch ziemlich. Mal sehen wie ich das noch in den Griff bekomme, vielleicht hilft da ja ein bouncender Aufsteckblitz…Weißt du, ob auf Micro 4/3 Kameras jeder normale Aufsteckblitz passt oder hat der Blitzschuh eine andere Größe? Der Vorteil eines Blitzes wäre natürlich, dass ich ihn auch außer Haus nutzen könnte.

      • Sehr gut, die Farbechtheit und auch die Brennweite sind doch inzwischen sehr schön – auch ohne meine Tipps, wie ich sehe, denn die Fotos sind ja schon vom Tag davor :). Das mit den verschiedenen Lichtquellen war wohl wahrscheinlich wirklich das Problem. Das ist auch so eine Sache, über die man mit einem Blitz sich weniger Sorgen machen muss, weil er durch seine Helligkeit alle anderen schwächeren Lichtquellen wie Glühbirnen und Tageslicht quasi ausschaltet/übertönt. Dann gibt es eben nur noch eine Lichtfarbe, das macht vieles einfacher.

        Soweit ich das sehe, hat deine Kamera einen ganz normalen Blitzschuh. Dann sollte der YN-460 (oder der Nachfolger YN460 II, der etwas heller blitzen kann) von Yongnuo passen, aber ich glaube, für Einzelheiten solltest du nochmal jemand anderen fragen, z.B. Tilo vom fotopraxis-Blog, der oben ja schon kommentiert hat. Ich habe nämlich selber keinen Yongnuo – bitte nicht blind auf meine Informationen verlassen, ich weiß über die Yongnuos auch nur vom Hörensagen, nicht aus eigener Praxis.

        Die Yongnuos findet man bei Amazon oder Ebay aktuell für um die 40 Euro, habe ich gerade gesehen (habe nach Olympus + Yongnuo gesucht). Auch zu bedenken: es gibt auch noch Unterschiede bei den Automatikfunktionen der Blitze: TTL, also automatische Messung und Einstellung der passenden Blitzhelligkeit, wie es der Blitz kann, der bei der Kamera dabei war, kann der YN460 nicht, da muss man die Lichtmenge manuell einstellen, was seine Vorteile hat, aber auch ein bisschen Einarbeitungszeit und Herumprobieren braucht. Es gibt auch Blitze von Yongnuo, die TTL können, aber das TTL-System muss immer an die spezifische Kamera angepasst sein – ob es welche für Olympus gibt, weiß ich nicht, und sicher werden sie auch teurer sein.

      • Danke! Ich erkundige mich mal.

  6. Übrigens: mit einem Blitz ist die Lichstärke des Objektivs auch nicht mehr so wichtig, denn die meisten Aufsteckblitze sind schon sehr hell, viel heller als normales Tageslicht im Zimmer – dann kannst du dir vielleicht an der Stelle den Neukauf sparen und deine vorhanden benutzen, die eigentlich ganz gute Brennweiten haben. Ich mache meine Essens-Fotos sogar fast immer mit meinem Kitobjektiv – obwohl das wahrlich das Gegenteil von lichtstark (5.6 bei 50 mm) ist und ich auch noch ein paar andere weit „schnellere“ habe.

  7. Hi zusammen, das freut mich, dass das mit dem bouncen so gut funktioniert!! Schöne Grüße sendet Euch Tilo ~gallo~ von fotopraxis.net

  8. Hi Melanie, … gerne! 🙂
    schau mal hier, ich hab noch ein bisschen Photoshop-Zauberstaub dazugetan:


    https://www.dropbox.com/s/ba7dwgyu55mbadc/kaesespaetzle.zip?m

    schöne Grüße Tilo

  9. Sieht ja jetzt super gut aus mit der Alufolienbastelei; dann brauchst du gar keinen anderen Blitz mehr, umso besser. Hoffe, mein Negerkußblitzaufsatz hat vielleicht auch etwas zur Inspiration beigetragen ;).

  10. Ja, das liebe Licht… Ich habe mir auch mal so einen Bouncedingsbums gebastelt. Glücklicherweise habe ich aber meist gutes Licht.

    Danke fürs Mitmachen und wie ich sehen kann, hast du ja schon einiges gelernt. Super!

    • ich koche fast immer abends nach der Arbeit, daher fehlt mir fast immer das Licht…Aber so langsam finde ich ja dank der tollen Tipps immer bessere Lösungen. Und vielleicht hilft der Beitrag ja der ein oder anderen BloganfängerIn.

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